von: Vor der Villa

Er genießt ihre Zweisamkeit. Die hatte ihm schon etwas gefehlt, da Emilia im Moment ihre volle Aufmerksamkeit genießt und durch den Umzugsstress kaum Zeit dafür geblieben ist.

"Über was denn?"

Ich ahne es schon. Emilia liegt mir damit auch schon seit Wochen in den Ohren.

"Sie hat mir erzählt, dass sie gerne ein Geschwisterchen hätte. In ihrer Vorkindergartengruppe hätten alle Kinder entweder jüngere oder ältere Geschwister. Und irgendwie finde ich hat sie recht. Ich habe auch schon oft daran gedacht, ob es nicht langsam an der Zeit wäre, ein Zweites Kind zu bekommen, da sonst der Altersunterschied zwischen beiden zu groß wird."

Das ist sicherlich nicht so das wahre. Er wollte damals ja auch noch kein Kind, aber ich wollte es behalten.

"Weißt du, jetzt wo wir auch hier sind, wäre vielleicht auch der richtige Augenblick. Wir wagen hier einen Neuanfang und das wäre dann gerade auch neu. Was meinst du?"

Ich habe es doch geahnt.

"Naja, ich weiß nicht. Weißt du, wir haben Emilia schon so jung bekommen und wir sind gerade erst hergezogen. Wollen wir uns nicht erstmal hier einleben, bevor wir ein weiteres Kind in die Welt setzten? Ich meine, ich will auf jeden Fall noch ein Kind mit dir, aber meinst du, dass wäre jetzt der richtige Zeitpunkt. Ich eröffne meine Kanzlei und du bewirbst dich bei dieser Lachtal Bank. Wir haben dann beide erstmal genug zu tun. Und willst du dir wirklich die Chance auf diesen tollen Job versauen, nur weil Emilia gerade den Wunsch nach einem Geschwisterchen hat, aber wenn es da ist wird sie womöglich eifersüchtig werden, da das Baby dann wichtiger ist. Lass uns eins nach dem anderen machen. Okay?"

Sie wird mir jetzt mit Sicherheit recht geben, wie immer.

Irgendwie hat er auch recht. Wir sind noch jung und haben Zeit genug.

"Du hast recht, mal wieder."

Sie gibt ihm einen Kuss.

"Die Zeit läuft uns nicht davon. Ich werde mich jetzt darum bemühen, dass ich diesen Job bekomme und du wirst genug damit zu tun haben, Kunden zu bekommen. Ein Baby wäre da jetzt wirklich fehl am Platz."

Aufgeschoben, aber nicht aufgehoben

von: Emilias Zimmer

Emilia kommt langsam die Treppen runter und luckt schon durch das Geländer und sieht ihre Eltern auf dem Sofa.

Sie geht weiter runter und klettert zu den beiden.

"Ist das unser neues Haus?"

"Na meine Maus."

Madeleine nimmt ihre kleine in den Arm.

"Ja, das ist unser neues Haus. Und hinten hast du auch einen großen Garten wo du spielen kannst."

Sie ist so goldisch. Sie ist das Beste, was mir bisher gelungen ist.

"Ja, mit...mit...einem Dewisterchen?"

Sie schaut ihre Mama fragend an.

"Ja, später mal mit einem Geschwisterchen."

Irgendwie tut sie mir leid. Aber sie geht ja jetzt in den Kindergarten, da lernt sie andere Kinder kennen.

"Soll ich mir dir raus in den Garten gehen?"

"Jaaaa! Papa auch."

Sie schaut ihren Papa bittend mit ihrem Dackelblick an.

"Wie wärs, du gehst jetzt nur mit der Mama in den Garten und ich fahre in der Zwischenzeit zu meinem neuen Büro. Und wenn ich später wiederkomme essen wir zusammen und dann erkunde ich mit dir unseren neuen Ort, okay?"

[i]Wenn sie jetzt draußen ist kann ich mal in die Kanzlei fahren und schauen, ob für morgen alles bereit ist."

Er gibt ihr einen Kuss auf die Stirn und dann küssen er und Madeleine sich.

"Bis später. Spätestens um fünf bin ich wieder da."

Dann steht er auf und fährt weg.

tbc: Globisch Kanzlei / Eingang

Madeleine steht vom Sofa aus und geht mit Emilia raus.

tbc: Garten

von: Arbeitszimmer

Madeleine nimmt mit Janina auf dem Sofa Platz.

"Und? Was hast du jetzt eigentlich genau vor? Ich meine hier in Glückshaven? Ohne Grund bist du doch bestimmt nicht hier."