Jonas´ Reise durch das Zauberlabyrinth führte ihn an einen Ort mit unzähligen Sonnenblumen. (Jonas spricht mit einer Sonnenblume:) Wir Menschen wohnen in Häusern mit Mauern aus Stein, sprach Jonas. Und wo wohnt ihr, fragte Jonas die Sonnenblume.
Na hier, antwortete die Sonnenblume. Unsere Mauer ist der Horizont und der Himmel ist das Dach, sagte die Sonnenblume. Die Sonne wärmt uns am Tag und in der Nacht spenden uns Mond und Sterne Licht.
Und als die Stunde des Abschieds nahe war, sprach Jonas zu der Sonnenblume: Ich muss jetzt weiterziehen, aber das ist kein Abschied für immer.
Wenn du wiederkommst, werde ich nicht mehr sein, sagte die Sonnenblume, das ist der Lauf der Welt. Das macht mich traurig, sprach Jonas.
Du musst nicht weinen, sagte die Sonnenblume, ich habe einen Platz gefunden, an dem ich für immer sein darf. Tief drinnen in deinem Herzen.
..: Der Terrier von Edinburgh :.. Eine rührende, wahre Geschichte über die Liebe eines Hundes...
Auf einem öffentlichem Platz in Edinburgh, bekannt als Greyfriar Square, befindet sich eine Statue, die von den Einwohnern als Erinnerung und Würdigung für einen kleinen Terrier namens Bobby errichtet wurde. Der Anlaß für dieses Denkmal war, dass die Einwohner der Stadt von diesem kleinen Hund eine große und wichtige Lehre erhalten haben.
Bobby, der schottische Terrier, hatte keinen Besitzer. Wie es häufig bei streunenden Hunden vorkommt, wurde auch er sehr schlecht behandelt und er musste die Abfälle durchstöbern, um überhaupt etwas zu fressen zu bekommen. Aber es ergab sich, dass in der Stadt ein sterbender alter Mann namens Jock lebte. In diesen letzten Tagen seines Lebens erkannte der alte Mann die Not des armen kleinen Hundes. Er konnte zwar nicht viel für ihn tun, aber er kaufte dem kleinen Kerl eines Abends im nächstgelegenen Restaurant eine Mahlzeit. Nichts Besonderes, nur ein paar Reste. Doch das Ausmaß der Dankbarkeit des kleinen Bobbys war überwältigend.
Bald darauf starb Jock. Als die Trauernden seinen Körper zu Grabe trugen, folgte ihnen der Terrier. Die Totengräber versuchten, ihn davonzujagen, und warfen sogar mit Steinen nach ihm. Doch der Hund behauptete unerschütterlich seine Stellung. Von diesem Tage an, für nicht weniger als vierzehn Jahre, ehrte der kleine Bobby die Erinnerung an den einzigen Menschen, der gütig zu ihm gewesen war.
Tag und Nacht, bei schweren Winterstürmen und an heißen Sommertagen, harrte er bei dem Grab aus. Er verließ die Grabstätte nur für einen kurzen Ausflug am Nachmittag zu jenem Restaurant, in dem er einst Jock getroffen hatte, in der Hoffnung auf ein paar Abfälle. Alles, was er bekam, trug er feierlich zurück zum Grab, um es dort zu fressen.
Im ersten Winter hatte Bobby fast keinen Schutz, so dass er bei tiefem Schnee unter die Grabsteine kroch. Als der nächste Winter hereinbrach, waren die Dorfbewohner so gerührt von seinem tapferen und einsamen Ausharren, dass sie ihm einen kleinen Verschlag errichteten. Vierzehn Jahre später, als der kleine Bobby starb, begruben sie ihn dort, wo sie ihn fanden - neben dem Mann, dessen letzte gütige Geste er mit soviel Hingabe gewürdigt hatte.