Gegen kurz nach zwölf macht sie kurz Mittagspause und beschließt das schöne Wetter zu nutzen und sich etwas an den Strand zu legen. Sie nimmt ihre Handtasche und verlässt das Büro.
Als ich sehe, wie Amy gedankenverloren dasitzt, beobachte ich sie eine Weile lang durch die Glastür und beschließe dann, sie nicht zu stören. Ich gehe in mein Büro.
>>Hallo Amy. Danke, dass du fragst, aber mit mir ist alles in Ordnung. Danke nochmal für den wunderschönen Abend. Ich habe dein Essen sehr genossen und natürlich auch den Rest. Du kannst auch gerne mal bei mir zu Abendessen kommen, und wenn du willst, kannst du Lauren mitbringen. Sie ist wirklich lieb. Wenn es dir aber lieber ist, kannst du auch mal alleine kommen. Warst du schon in der Mittagspause? Ich dachte, wir könnten einen Kaffee zusammen trnken...? Oliver<<
Für alle, die ab Montag wieder Schule haben: Guten Start! ;) (für alle anderen natürlich auch!)
Warum habe ich nur geschrieben, dass ich gerne mit ihm essen würde? Das klingt doch so, als wolle ich etwas von ihm. Ich bin einfach nicht begabt in sowas. Warum ist alles nur so kompliziert? Ich will doch eigentlich nichts von ihm, oder?
Sie wartet ob eine Antwort von Oliver zurück kommt oder ob er vorbeikommt.
Amy kommt in ihr Büro und Oliver hat sie bei seinem abgesetzt. Sie setzt sich an den Schreibtisch, doch fängt nicht zuerst mit arbeiten an, sondern schaut aus dem Fenster und lässt ihren Gedanken freien Lauf.
Wir werden eine richtige Familie sein, wir lieben uns und bekommen ein eigenes Kind...es ist alles perfekt...doch ich habe Angst, dass wieder etwas schief geht. Es ist bisher in meinem Leben immer irgendetwas schief gegangen, was kurz vor dem perfekt sein, alles zunichte gemacht hat. Damals war es der Streit mit meinen Eltern....dann war es Melanie...dann kam mein Koma...und was wird jetzt kommen? Ich will doch nur einmal in meinem Leben richtig glücklich werden.
Sie wirft noch einmal einen Blick auf Laurens Bild, das auf dem Schreibtisch steht und beginnt zu arbeiten.
Amy legt auf. Doch kurze Zeit später klingelt das Telefon wieder.
A: Was willst du?
<<Ich...wenn Kurt kommt...hör nicht auf ihn...er ist krank und weiß nicht, was er redet.>>
A: Weißt du was? Ich glaube eher meinem leiblichen Vater als meiner verlogenen Mutter.
<<Aber...er lügt.>>
A: Du lügst und das seit 25 Jahren. Ich wusste schon immer, dass du eine falsche Schlange bist und ich bin froh zu wissen, dass Kurt mein Vater ist. Wenigstens einer aus meiner Familie ist für mich da. Wirklich da.
<<Ich bin auch für dich da...>>
A: Ach ja, dass habe ich ja die letzten 25 Jahre gemerkt. Weißt du, ihr seit mir total egal. Madeleine kommt sowieso vollkommen nach dir, aber kein Wunder, du hast sie ja verhätschelt bis zum Anschlag. Ein Glück, dass Janina eine Rebellin war. Uns kannst du nichts vormachen. Ein Glück, dass meine Kinder nichts mehr mit dir zu tun haben müssen.
<<Kinder?>>
A: Ja...Lauren und das Kind, dass ich in fünf Monaten bekommen werde. Ihr werdet meine Familie, die eine ist, nie zu Gesicht bekommen.
<<Aber...ich bin deine Mutter...>>
A: Meine leibliche Mutter, aber eine richtige Mutter warst du mir nie. Leb wohl.
Sie legt auf und macht das Fenster auf.
Ich will sie einfach aus meinem Leben streichen.
Nachdem sie sich wieder etwas erholt hat, macht sie sich weiter an die Arbeit.