Hier kann man sich so richtig schön ausruhen und ganz in Ruhe über die Sachen nachdenken, die einem so im Kopf herumgehen, Vielleicht trifft man ja auch noch die einen oder anderen Leute...
Es ist ein sonniger jedoch auch leicht kühler Tag. Ich sitze auf einer Bank im Park und schaue den Familien zu, die mit ihren Kindern Drachen steigen lassen. Oh, wie sehr ich Manuel doch vermisse! Warum hat er bloß nach Amerika gehen müssen. Ich liebe ihn doch immer noch so sehr! Langsam kullern mir die Tränen über die Wangen und der Wind bläßt meine Haare spielerisch in mein Gesicht. Ach Manuel. Wärts du jetzt bloß bei mir. Ich vermiss dich so! Ich hab hier zwar eine gute Wohnung und einen guten Studienplatz, aber du fehlst mir mehr als alles andere! Es wird langsam kühler. Ich ziehe meine Jacke noch enger um meinen Körper und schließe die Augen. Oh Manuel... denke ich ein letztes Mal und einen einsame, stumme Träne rollt über meine Wange...
Irgendwann, es wird schon so langsam dunkel, stehe ich jedoch auf, zihe meine Jacke wieder enger und mache mich langsam und gemächlich auf den Nachhauseweg. Disen Platz, diese Bank merke ich mir. Hier lässt sichs super Nachdenken. Ich werde wohl öffter herkommen., denke ich mir und gehe nach Hause. Ich habe schleißlich morgen eine wichtige Vorlesung, bei der ich unbedingt anwesend sein möchte.
Janina ist quer durch die Stadt gefahren, hat dann das Auto am Straßenrand abgestellt und hat sich auf diese Bank gesetzt. Ihr Blick schweift über den Weiher.
Warum? Ich habe seit 8 Jahren nichts mehr von ihr gehört. Noch nicht einmal eine Weihnachts- oder Geburtstagskarte hat sie geschickt. Und jetzt taucht sie einfach in meinem Leben auf. Wie soll ich ihr begegnen? Ich kann doch nicht einfach sagen, um sie kümmere ich mich nicht. Sie ist genauso Patientin wie die anderen auch. Ob Madeleine weiß, dass Amy hier lebt und dass sie eine 5-jährige Tochter hat? Wahrscheinlich nicht, sonst hätte sie es mir gesagt. Soll ich ihr davon erzählen?
Sie betrachtet eine Ente, die auf dem Weiher schwimmt.
Es ist wahrscheinlich besser wenn nicht. Vielleicht sollte ich erstmal auf sie treffen und schauen, ob es überhaupt Sinn macht und ob sie überhaupt etwas mit uns zu tun haben möchte. Morgen werde ich es sehen. Morgen werde ich sie sehen. Oh Mann, irgendwie bin ich aufgeregt. Ich habe sie vermisst, auch wenn ich es mir nicht eingestanden habe. Sie ist doch meine Schwester, auch wenn ich sie nie so behandlet habe. Ich liebe sie trotzdem.
Amy kommt an den Weiher und nimmt auf der Bank Platz. Sie schaut auf den Weiher und die Familien mit Kindern, die an ihr vorbeilaufen.
Das darf doch nicht wahr sein. Schwanger! Es wäre ja nicht so schlimm, wenn ich nur wüsste, wer den Vater ist! So doof kann ja auch nur ich sein. Ich meine, warum musste ich auch mit Stefan zum Abschied nochmal schlafen? Warum? Ich meine, wie blöd muss ich eigentlich sein und Oliver, wenn er das erfährt, dann bin ich wieder alleine und diesmal dann mit zwei Kindern. Ich weiß nicht, ob ich das packe.
Ihr laufen ein paar Tränen über die Wangen und sie wischt sie sich schnell weg.
Es war der Alkohol und ich war irgendwie nicht mehr ganz bei mir und als Stefan mich dann geküsst hat......scheiße, dass hätte nicht passieren dürfen. Jetzt hab ich den Scheiß. Ich bin schwanger und habe zwei potentielle Väter. Das ist doch Wahnsinn. Wenn ich Oliver nichts sage und das Kind ihm nicht ähnlich sieht, ahnt er sowieso etwas. Sage ich es ihm doch verlässt er mich sofort. Verdammt, verdammt, verdammt. Irgendwie muss das doch gehen. Nur wie? Bitte lieber Gott schick mir doch Hilfe.
In dem Moment legt ihr jemand eine Hand auf die Schulter. Amy fährt rum und sieht ihren "Onkel" Kurt.
A: Kurt?
K: Ja, Amy, meine Kleine. Ich bins.
Amy springt auf und umarmt ihn und Kurt hält sie ganz fest im Arm.
Kurt legt einen Arm um Amy und sie gehen ein Stück in dem Amy ihm von ihrem Problem erzählt und er ihr Ratschläge gibt. Dann hören sie in der Ferne Musik.
Kurt sieht Amy an und nimmt dann ihre Hand.
K: Amy, ich muss dir etwas sagen.
A: Was denn?
Sie weiß nicht, ob es etwas gutes oder schlechtes ist.
K: Ich weiß, es wird für dich ein Schock sein, aber ich denke es ist an der Zeit, dass du es erfährst.
A: Was ist es denn? Du klingst so ernst.
Er nimmt ihre Hand und schaut ihr in die Augen.
K: Es ist so, ich bin nicht dein Onkel.
A: Was? Aber wie?
K: Ich bin dein Vater.
Amy ist sprachlos. Sie hätte jetzt mit so vielem gerechnet, aber nicht damit. Es ist wie ein Stein, der sie überrollt.
A: Wie?
K: Deine Mutter ist nicht die Perfektionistin, die sie spielt zu sein. Sie hat einiges gemacht, was sie verschwiegen hat.
A: Heißt das....
K: Ja, sie hatte obwohl sie mit deinem Vater verheiratet war eine Affäre mit mit. Und dann wurde sie schwanger, worauf hin sie die Affäre beendet hat. Da ich jedoch meine Tochter aufwachsen sehen wollte haben wir mich zum Onkel gemacht. Aber ihr war klar, dass du es irgendwann von mir erfahren wirst.
A: Deswegen hat sie mich immer anders behandelt als Madeleine und Janina. Weil ich deine Tochter bin?
K: Ja, so ist es. Ich habe es ihr damals auch vorgeworfen, dass sie dich nicht gut genug behandelt, aber sie wollte ja nie ihre Fehler einsehen.
A: Stimmt. Das heißt, du wusstest die ganze Zeit, dass ich deine Tochter war?
K: Ja.
A: Warst du deswegen bei meinen Schulabschlüssen, standest mir zur Seite nach der Trennung von Stefan und der Geburt von Lauren?
K: Ja, ich konnte meine Tochter doch nicht im Stich lassen.
Amy umarmte ihn und blieb in der Umarmung stehen. Sie war überrascht von der Beichte, aber war auch froh, endlich bescheid zu wissen. Sie mochte zwar ihren Vater Hendrik, aber sie hatte schon immer eine tiefere Bindung zu Kurt gehabt, ohne zu wissen, dass es ihr Vater ist.
K: Und du sollst wissen, egal wie das mit dem Kind unter deinem Herzen ausgeht, ich bin immer für euch da, für dich, Lauren und das Baby. Schließlich seid ihr meine Familie.
A: Danke.
Sie gingen noch eine Weile spazieren und dann brachte Amy ihren Vater Kurt ins Hotel und dann heim.
Stefan schlendert durch den Park. Millionen von Gedanken kreisen durch seinen Kopf.
Das Melanie so dachte, wusste ich nicht. Besonders hätte ich nie damit gerechnet, dass sie es Emil so direkt ins Gesicht sagt, was sie empfindet. Er ist doch noch so klein und versteht es noch nicht. Wenn ich mir vorstelle, wie er all diese Ausdrücke verwendet...da wird mir ganz anders.
Er kommt an den Weiher und wirft eine Stein ins Wasser.
"Verdammt!!!!", schreit er.
Ich hoffe er benimmt sich jetzt bei Aglaja. Ich bin so froh sie zu haben. Nur was sie jetzt wohl von mir denken mag?