"Mir geht es gut. Papa hat sich um mich gekümmert. Wir sind super zusammen ausgekommen und wenn du wieder richtig gesund bist, dann ziehen wir alle zusammen in ein Haus, ja? Und dann möchte ich, dass ihr mir ein Geschwisterchen schenkt."
Lauren sieht Amys Gesicht.
"Mama, bitte. Papa liebt mich und dich doch auch. Und ich liebe euch beide. Du liebst mich, dann musst du jetzt nur noch ihn lieben."
"Lauren, lass Mama erst mal wieder ganz gesund werden. Und außerdem weißt du doch, dass sie mit Oliver zusammen ist."
Stefan versteht Lauren und er wünscht sich genauso wie sie, dass sie wieder eine Familie sind, aber er akzeptiert Amys Liebe zu Oliver und will sie auch nicht zerstören.
"Schon okay Stefan. Es ist schön, dass du auch da bist und dich so um sie gekümmert hast. Ich danke dir."
Dann wendet sie sich wieder Lauren zu.
"Papa hat recht, ich habe doch Oliver, den ich liebe. Und es geht nicht, dass ich mit Papa zusammenwohne und Oliver und ich uns ein Bett teilen. Verstehst du? Es ist wichtig, dass du das verstehst, denn Papa und ich, wir werden vielleicht nie mehr zusammen unter einem Dach leben, aber wir werden Freunde bleiben. Versprochen."
"Mein Schatz. Das geht nicht. Es tut mir leid, aber ich entscheide immer noch, mit wem ich zusammen in einem Haus lebe und mit wem nicht. Du bist das allerwichtigste auf der Welt, aber ich kann nicht alles für dich geben."
Sie nimmt Lauren zu sich.
"Du willst doch, dass ich glücklich werde, oder?"
Lauren nickt.
"Dann lass Papa und mich Freunde sein und Oliver und mich zusammen glücklich werden, okay."
Nach langem Zögern sieht sie ein, dass es nichts bringt und nickt ihrer Mama zu.
"Danke mein Schatz. Und jetzt zu dir, wie läuft es im Kindergarten?"
"Was Sebastian wohnt bei euch. Das ist aber schön. Er spielt sicher auch toll mit dir. Du darfst ihm auch sagen, dass ich wieder wach bin. Und Oliver darfst du auch bescheid sagen, ja? Das wäre super lieb von dir."
Die drei unterhalten sich noch eine ganze Weile und Amy bekommt erzählt, was in den letzen drei Monaten passiert ist.
Ich bin ziemlich überstürzt aufgebrochen, weil ich von der Nachricht von Amys Erwachen sehr aus der Bahn geschmissen war. Bei der Herfahrt wurde mir allerdings schon ein bisschen mulmig, denn immerhin sind Amy und ich uns das letzte Mal im Streit begegnet. Ich habe keine Ahnung, wie es ist, im Koma zu liegen, aber vielleicht hat sie noch irgendeine Stufe von Bewusstsein gehabt und so vielleicht nochmal über eine Beziehung mit Stefan nachdenken können. Ich weiß selbst, dass ich den Teufel an die Wand male, ich habe nur so furchtbar große Angst, dass Amy mich nicht mehr liebt.
Als ich das Zimmer leise betrete, erstarre ich. Was ich sehe, ist eine kleine und sehr glückliche Familie: Eine junge, wunderschöne Frau, die gerade erst aus einem 3-monatigen Koma erwacht ist, ihre über alles glückliche Tochter und deren erleichterter und unsagbar glücklich aussehender Mann. Ich habe fast Tränen in den Augen und schließe leise und unbemerkt die Tür wieder. In dieser Idylle bin ich einfach fehl am Platz. Es hat sowieso niemand von denen mich bemerkt.
--> Krankenhaus >>> Flur
Für alle, die ab Montag wieder Schule haben: Guten Start! ;) (für alle anderen natürlich auch!)
Stefan beschließt das Zimmer kurz verlassen, da er die Stimmung, die gerade zwischen Lauren und Amy herrscht nicht stören will.
Mutter und Tochter. Sie geben so ein tolles Bild ab. Dieses Bild hätte ich gerne, aber ich werde es Oliver überlassen. Er liebt Amy so sehr und sie liebt ihn auch. Ich will nichts zerstören.
"Es war super bei Papa. Also früher konnte ich ihn ja nie leiden, aber mittlerweile ist er voll cool. Er hat sich richtig verändert, weißt du. Er war immer für mich da und hat sich um mich gekümmert. Viel mehr Liebe und Wärme hat er mir gegeben, als all die Jahre. Es war wunderbar."
Lauren hat ein Strahlen im Gesicht, da sie endlich wieder mit ihrer Mama reden kann.