Mein Gott, was für eine Zicke! Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich ihr niemals so ein cooles armband geschenkt!!!

ich reiße dieser sarah mein geschenk wieder aus der hand, sie hat sich noch nicht mal die mühe gemacht, es aufzupacken.
dann zucke ich zu manu und chris bedauernd die schultern und folge seba zum pier.

tbc: Pier

von: G&G Kanzlei / Stefans Büro

Stefan kommt zwei Minuten vor acht an. Die Kanzlei ist vom Strand nicht weit entfernt, daher ist er zu Fuß hergekommen. Er nimmt an einem Tisch direkt am Strand Platz und bestellt sich ein Wasser.

Das Wetter ist schön. Ich hoffe sie kommt auch und lässt mich nicht wie Mel damals beim ersten Mal sitzen.

von: Aglajas Appartement/Bad

mit dem Taxi am Strand angekommen betrete ich die Strandbar und sehe mich suchend nach meiner Verabredung um

Oh mann, bin ich aufgeregt! Aber wieso eigentlich? Er ist mein Chef! Ich darf mich nicht in ihn verlieben!

Da fällt mein Blick auf Stefan, der schon an einem Tisch sitzt. Lächelnd gehe ich auf ihn zu

"Guten Abend, Herr Großmann!" begrüße ich ihn mit strahlendem Lächeln
"Ich hoffe, Sie warten noch nicht lange, aber das Taxi hat ewig durch die Stadt gebraucht!" entschuldige ich meine Verspätung

Stefan sieht Aglaja kommen und steht auf.

Mann Stefan, warum bist du nur so nervös? Es ist doch nur ein Essen unter Kollegen.

"Hallo Frau Bernstein." erwidert er ihre Begrüßung.

"Ach nein, ich bin auch erst vor wenigen Minuten gekommen. Ist nicht so tragisch."

Er zieht den zweiten Stuhl zurück, so dass sie sich setzen kann.

"Aber bitte nehmen sie doch erstmal Platz."

Sie setzt sich und Stefan setzt sich auch wieder.

"Aber wollen wir nicht langsam mal das Sie weglassen? Ich meine, unter Kollegen? Ich bin Stefan."

"Wirklich ein schöner und ausgefallender Name."

Stefan lächelt.

Nachdem sie bestellt haben weiß auch er nicht so genau, über was sie reden sollen.

Wie können wir unverfangen reden?

"Wie sind sie, ich meine du, hierher gekommen?"

"Danke. Meine Eltern sind nunmal unübersehbare Griechenland-Fans. Ansonsten gibt man seinen Kindern wohl nicht allen griechische Vornamen!" erzähle ich grinsend

Aglaja, Philipp und Damian...

"Aglaja bedeutet übrigens Glanz oder Pracht!" füge ich ein bisschen stolz hinzu

ich mag meinen Namen mittlerweile. So heißt schließlich nicht jeder!

ich überlege kurz

naja, ihm kann ichs ja sagen!

"Also um ehrlich zu sein, ich hatte ziemliches Heimweh nach Deutschland, und ich wollte einen Neuanfang wagen, ohne von meinem Vater irgendwie abhängig zu sein... einfach was Eigenes aufbauen, verstehst du?"

"Das ist doch schön, wenn die Eltern den Namen mit etwas verbinden."

Er passt richtig zu ihr. Einfach zutreffend.

"Die Bedeutung ist wohl zutreffen für dich."

Sie ist so hübsch und so ganz anders

"Das kenne ich. Ich hatte damals zwar kein Heimweh, aber ich wollte auch einfach einen Neuanfang machen und irgendwie hat es mich dann hierher verschlagen. Naja, ich bin froh hier zu sein. Meine Eltern leben ja in Frankreich, sie haben sich dort ihren Altersruhesitz aufgebaut. Der Rest meiner Familie ist auch verstreut. Mein Sohn und meine Ex-Frau leben in Frankfurt a. Main und meine Tochter lebt auch hier in Glückshaven, das habe ich jedoch erst später festgestellt. Ja, das ist bestimmt jetzt abschreckend, so eine Vergangenheit mit soviel Scherben. Mir geht es auch so, aber seit ich hier bin, hat sich alles irgendwie verändert zum Besseren."

"Ja, finde ich auch. Früher fand ich den Namen fürchterlich spießig und viel zu ausgefallen. Aber mittlerweile mag ich ihn und will gar nicht mehr anders heißen. Aglaja heißt schließlich nicht jeder!"

Auch wenns zuerst nicht so scheint, aber Stefan ist ein Typ zum Verlieben! ... aber ich will jetzt nicht! Die Angst vor weiteren Enttäuschungen ist zu groß! Außerdem ist er mein Chef, ich darf mich gar nicht verlieben!

"Nein, gar nicht. Ich finde es irgendwie interessant sich mit so persönlichen Geschichten auseinander zu setzen!"

er scheint eine Menge durchgemacht zu haben!

"Ohne neugierig erscheinen zu wollen, wie alt sind denn deine Kinder?"

"Stimmt. Es ist ein schöner und seltener Name und würde nicht zu jeder Person so gut passen wie zu dir."

Mann, du Schleimer, was ist los mit dir? Das letzte Mal hast du so losgelegt, als du verliebt warst. Das kann doch gar nicht sein, ich kenne sie doch kaum und sie arbeitet bei uns.

"Ja, aber meine ist doch sehr verworren."

"Meine Tochter Lauren ist 5 1/2 und mein Sohn Emil ist fast 5."

"Danke, aber jetzt übertreibst du doch etwas!"

lächelnd sehe ich ihn an

ein Gentleman ist er und er weiß wie er Frauen um den Finger wickeln kann, das muss man ihm lassen!

"Lauren und Emil... das sind aber auch zwei nicht so häufige Namen!"

oh mann, Agi... ein blöderes Gesprächsthema fällt dir wohl nicht ein! Wer weiß, ob er sich mit den Müttern noch gut versteht! Vielleicht will er gar nicht an die Beziehungen erinnert werden!

ich sitze etwas verlegen da, unsere Getränke kommen

"Na dann, auf gute Zusammenarbeit!"

ich erhebe mein Glas und proste ihm lächelnd zu

"Ach quatsch, ich bin nur ehrlich."

Er lächelt zurück.

"Ja, den Namen meines Sohnes konnte ich mitauswählen, den meiner Tochter nicht. Ihr Mutter und ich haben uns schon vor der Geburt getrennt und die kleine kam in Amerika zur Welt, ich bekam davon nichts mit, wusste auch nichts von der Schwangerschaft. Erst als sie dann zurückkam, ich schon jemand neues hatte, sah ich, dass ich ja doppelt Vater bin. Naja, und mein Sohn, er ist schon ein kleiner Rabauke. Aber ich liebe meine beiden Kinder und versuche beiden so gut es geht ein Vater zu sein. Aber es ist auch irgendwie gut so wie es ist, auch wenn ich mir wünschte, er würde noch etwas näher bei mir wohnen."

"Ja, auf gute Zusammenarbeit."

Er prostet zurück.

"Ich verstehe! Das muss ja alles ziemlich hart für dich gewesen sein."

verständnisvoll sehe ich Stefan an

so quasi von einem Tag auf den anderen plötzlich noch ein Kind... das muss erstmal ein Schock sein!

"Ich bin mir sicher, du tust dein Möglichstes!"


wir unterhalten uns eine Weile sehr gut, dann werden wir wieder vom Ober unterbrochen weil das Essen serviert wird

"Guten Appetit!"

genüsslich fange ich an zu essen

"Hm... ist ja wirklich ausgesprochen lecker hier!"

"Naja, irgendwie überlebt man das auch."

Er lächelt.

So ganz von Lauren wusste ich ja nichts. Amy hat es ja geschrieben.

"Ja, das tu ich. Jetzt kann ich endlich für meine Tochter da sein, die ich vorher nur zu Weihnachten und Ostern gesehen habe. Emil sehe ich fast alle zwei Monate."


"Guten Appetit."

Stefan kostet auch.

"Ja, lecker. Ich esse hier gerne."